CUZ CommUnity Zentrum

ADEFRA e.V.

ADEFRA e. V. - Schwarze Frauen in Deutschland ist ein kulturpolitisches Forum von und für Schwarze Frauen. Der Aktivismus von Schwarzen queerfeministischen Frauen in Deutschland ist zentral für die Existenz und die Formierung der Schwarzen Bewegung in Deutschland. Dies ist im Kontext von Bewegungstheorien von Relevanz, da die Rolle von Akteurinnen in sozialen Bewegungen (im Nachhinein) oftmals marginalisiert wird. Im deutschen Fall gelten Schwarze lesbische Aktivistinnen der 1980er Jahre nicht nur als Motor für die Formulierung eines Schwarzen feministischen Standpunktes in Deutschland, sondern auch als Impuls- und Strukturgeberinnen für die Entstehung einer organisierten Schwarzen Gemeinschaft. Die Wissensproduktion über ›Schwarzsein in Deutschland‹ ist nachhaltig geprägt von den Visionen, Begegnungen, dem transnationalen Austausch und den kritischen Reflexionen Schwarzer Aktivistinnen.

Ab Mitte der 1980er Jahre brachen Schwarze queerfeministische Aktivistinnen in Deutschland auf, trafen sich, trauten sich, länger hinzuschauen und einander zu erkennen. Erstes Ergebnis dieses Aufbruchs war die Gründung von ADEFRA, einer Gruppe, in der zunächst afrodeutsche Frauen, später Schwarze Frauen unterschiedlichster Herkunft zusammenfanden. Als Ausdruck der Entwicklung und wachsenden Vielfalt wurde der Name der Gruppe erweitert. Im Amharischen, einer äthiopischen Sprache, bedeutet ADEFRA: Die Frau, die Mut zeigt.

Dabei verstanden sich diese queerfeministischen Aktivistinnen als Teil einer trans-diasporischen feministischen Bewegung und wollten sich nicht auf einen nationalen Diskurs reduzieren lassen. So wurde bereits in den Aufbruchsjahren das Fundament für eines der grundlegenden Verständnisse gelegt, das ADEFRA bis heute prägt – sich als eine Bewegung zu verstehen, in der sich auf das Leben und Wirken derjenigen bezogen wird, die bereits vor uns existierten und uns ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergegeben haben. ADEFRAs Visionen beziehen sich auf das Wohlergehen unserer Schwarzen Communities, verbunden zu sein mit unseren PoC-Siblings. Nach vier Dekaden visionieren wir eine ADEFRA-Stiftung, um auch den kommenden Generationen unabhängige, offene und vor allem reflexive Strukturen zu ermöglichen.

Im Rahmen des durch Demokratie leben! geförderten Innovationsprojekts »CUZ Community Zentrum« übernimmt das Team von Adefra e.V. die Rolle des Projektmanagements, der Konzeptualisierung des Community Outreach und Community Organizing sowie der Konzeptualisierung und Entwicklung von Angeboten der soziokulturellen und akademisch-kreativen Beratung sowie der kulturellen und politischen Bildung.

WEBSEITE
https://adefra.com/

EOTO e.V.

Each One Teach One (EOTO) e.V.: Als Schwarze und Community-basierte Organisation setzt sich Each One Teach One (EOTO) e.V. für das Empowerment von Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland und darüber hinaus ein. EOTO begann 2014 als ehrenamtlich geführte Kiezbibliothek mit 1500 Büchern von Autor*innen afrikanischer Herkunft und hat inzwischen eine einzigartige Sammlung von über 8000 Büchern, auf die über einen öffentlich zugänglichen Online-Katalog (OPAC) zugegriffen werden kann. 

Mit Sitz im ›Afrikanischen Viertel‹, dem ehemaligen Kolonialviertel Berlins, bietet EOTO e.V. durch kulturelle Veranstaltungen, Jugendarbeit, Arbeit mit Kindern, Beratung zu Anti-Schwarzem Rassismus und Interessensvertretung eine empowernde Gegenerzählung für PAD-Communities und die Gesamtgesellschaft. Seit Juli 2017 ist EOTO Zuwendungsempfänger im Bundesprogramm »Demokratie leben!« des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), zunächst in seiner Entwicklung als »Bundeszentraler Träger für Rassismusprävention und Empowerment Schwarzer Menschen« von 2020-2024 als Teil des »Kompetenznetzwerks Anti-Schwarzer Rassismus« (KomPAD) und seit 2025 als Teil des bundesweiten »Netzwerk Anti-Rassismus (NAR)«. Diese Demokratie leben! Rahmung ermöglichte u. a. auch die Jugendarbeit von EOTO mit ihrem Team aus Sozialarbeiterinnen und Pädagoginnen, die Schwarze Jugendliche durch Nachhilfe, Einzelfallberatung, Jugendreisen, Treffen mit Rollenvorbildern unterstützt, sowie die Stipendienmesse »Blackademia« co-organisiert. 

Gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen konnte EOTO 2018 seine Beratungs- und Monitoringstelle EACH ONE aufbauen, die sich auf Anti-Schwarzen Rassismus (ASR) fokussiert. Zudem organisierte EOTO 2018 und 2019 gemeinsam mit internationalen und nationalen Partnerorganisationen die People of African Descent Weeks (PADWEEKs) in Brüssel sowie in Berlin. Zum ersten Mal hatten Community-Vertreterinnen und Schwarze Expertinnen aus Europa und Deutschland die Möglichkeit, mit (EU-)Führungskräften aus Verwaltung und Politik zu diskutieren, 5 Empfehlungen abzugeben und eine gemeinsame Arbeitsebene zu etablieren. Diese Konferenz gehörte zu den entscheidenden Maßnahmen, die zur ersten Resolution über die Grundrechte von Menschen afrikanischer Herkunft, die im April 2019 im Europäischen Parlament verabschiedet wurde, führten. Von 2020-2024 agierte EOTO als Co-Projektleitung des Pilotprojekts »DEKOLONIALE Erinnerungskultur in der Stadt«, das die deutsche Kolonialgeschichte am Beispiel Berlins sichtbar macht, koloniale Kontinuitäten benennt und anti-koloniale Widerstandsgeschichte ins öffentliche Bewusstsein holt. Seit 2018 veranstaltet Each One Teach One (EOTO) alljährlich im Juni das Afrolution Literatur- und Kulturfestival. Über 4 Tage kommen Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Autorinnen, Künstlerinnen, Denkerinnen und Aktivistinnen aus der ganzen Welt mit ihren Berliner Kolleg*innen zusammen! 

Im Rahmen der »CUZ Community Zentrum« Kooperation mit Adefra e.V. übernimmt das LADS-geförderte EOTO Projekt »In die Zukunft gedacht: Community« die Exekutive der Gestaltung des Community Outreachs und Community Organizings sowie bei der Entwicklung von Angeboten der soziokulturellen, akademischen und kreativen Beratung, und der kulturellen und politischen Bildung.

WEBSEITE
eoto-archiv.de

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